PD Dr. med. Anda Radan ist ärztliche Leiterin Ambulatorium Geburtshilfe am Inselspital Bern

Wie lange sollte ich mich auf die Schwangerschaft vorbereiten?

Laut Dr. Anda Radan beginnt die Vorbereitung idealerweise mindestens drei bis sechs Monate vor der gewünschten Schwangerschaft. So hat der Körper genug Zeit, sich auf die neuen Anforderungen einzustellen und die besten Voraussetzungen für eine gesunde Schwangerschaft zu schaffen: Lebensstilfaktoren anpassen, gesundheitliche Risiken minimieren und Nährstoffspeicher optimieren.

Den Körper auf die Schwangerschaft vorbereiten

  1. Arztbesuch

    Bestehende Erkrankungen sollten abgeklärt, Impfungen überprüft und eventuelle Medikamente angepasst werden, damit sie mit einer Schwangerschaft vereinbar sind.

  2. Fruchtbarkeit natürlich fördern

    Eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und Stressabbau unterstützen den Hormonhaushalt und die Eizellreifung. 

  3. Alkohol und Nikotin vermeiden

    Beide Stoffe können die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen und die Durchblutung der Fortpflanzungsorgane verschlechtern. Bereits in den ersten Schwangerschaftswochen können sie dem Baby schaden.

  4. Gewicht im Blick behalten

    Ein gesundes Körpergewicht fördert den Hormonhaushalt und die Empfängnisfähigkeit. Über- oder Untergewicht kann den Menstruationszyklus stören und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

  5. Ernährung optimieren

    Eine ausgewogene Ernährung mit Folsäure, Eisen und Omega-3-Fettsäuren kann für die reproduktive Gesundheit förderlich sein, unter anderem aufgrund der entzündungshemmenden Eigenschaften und des optimierten Sauerstofftransports. Zudem spielt Folsäure eine zentrale Rolle in der Prävention von Neuralrohrdefekten oder offenem Rücken.

  6. Psyche stärken

    Chronischer Stress kann den Hormonhaushalt stören und die Empfängnis erschweren. Entspannungstechniken, Sport und Pausen fördern die psychische Gesundheit.

Und der potenzielle Vater? Auch er tut gut daran, auf einen gesunden Lebensstil zu achten – und seine Partnerin zu unterstützen.

Die Vorbereitung beginnt idealerweise mindestens drei bis sechs Monate vor der gewünschten Schwangerschaft.

Vorbereitung auf die Schwangerschaft mit Sport

Sport unterstützt das hormonelle Gleichgewicht, reduziert den Stress und reguliert das Körpergewicht – laut der Frauenärztin alles Faktoren, die der reproduktiven Gesundheit zuträglich sind. 

Sport vor der Schwangerschaft: Regelmässige Bewegung stärkt den Körper und sorgt für eine gute Grundfitness und verbessert die Durchblutung. Grundsätzlich sind alle Sportarten möglich, solange sie dem individuellen Fitnesslevel entsprechen.

Training während der Schwangerschaft: Bewegung bleibt auch in der Schwangerschaft wichtig – sicher ausgeführt, trägt sie positiv zum Wohlbefinden und einer gesunden Geburt bei. Solange keine Risikofaktoren bestehen, kann das Training fortgesetzt werden. Es sollten jedoch Kontaktsportarten und risikoreiche Aktivitäten wie Skifahren oder Klettern sowie gezielte Bauchmuskelübungen vermieden werden.

Schwanger und gut versichert

Mit Pulse, der ambulanten Zusatzversicherung der KPT, profitieren Sie von Leistungen und Kostenbeteiligungen, die über die Grundversicherung hinausgehen: zum Beispiel für Schwangerschafts-Yoga, Stillberatung, Geburtsvorbereitung, Tests zu Schwangerschaftsrisiken und zusätzliche Schwangerschaftskontrollen. Bitte beachten Sie: Für Mutterschaftsleistungen gilt eine Karenzfrist von 270 Tagen, daher lohnt sich ein frühzeitiger Abschluss.

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Arztbesuche zur Schwangerschaftsvorbereitung: Welche Checks sind sinnvoll?

Diese Vorsorgeuntersuchungen helfen, bestmöglich vorbereitet in die Schwangerschaft zu starten und mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren.

  • Allgemeine Gesundheitsuntersuchung: Gesundheitsstatus überprüfen lassen, gegebenenfalls optimale Behandlung von Vorerkrankungen gewährleisten (z.B. Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes, Bluthochdruck). Mehr zu empfohlenen Check-ups und Vorsorgeuntersuchungen.
  • Impfstatus kontrollieren: Impfungen gegen Röteln, Masern, Windpocken und Hepatitis B sollten aktuell sein, da einige Infektionen in der Schwangerschaft gefährlich sein können.
  • Gynäkologische Untersuchung: Kontrolle von Gebärmutter und Eierstöcken, eventuell PAP-Abstrich und Chlamydien-Test, um Infektionen auszuschliessen. Mehr Informationen zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung
  • Zahnarztbesuch einplanen: Entzündungen im Mundraum können das Risiko einer Frühgeburt erhöhen. Daher sollten Zahnprobleme vor der Schwangerschaft behandelt werden.

Wie schnell kann ich schwanger werden?

Dr. Anda Radan rät Frauen, die schwanger werden möchten, den eigenen Zyklus gut zu beobachten und Geduld mitzubringen – auch bei optimalem Timing braucht es manchmal Zeit. Ein «Wundermittel», um die Fruchtbarkeit zu fördern, gibt es nicht.

Wie läuft der biologische Prozess der Empfängnis ab?

Der weibliche Zyklus dreht sich um den Eisprung (Ovulation), der etwa in der Mitte des Zyklus stattfindet. Dabei wird eine reife Eizelle aus dem Eierstock freigesetzt und wandert durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Wird sie innerhalb von 24 Stunden von einem Spermium befruchtet, kann sie sich in der Gebärmutterschleimhaut einnisten – eine Schwangerschaft beginnt.

An welchen Tagen ist eine Schwangerschaft möglich?

Obwohl die Eizelle nur etwa 24 Stunden befruchtungsfähig ist, können Spermien bis zu fünf Tage im weiblichen Körper überleben. Dadurch gibt es ein fruchtbares Fenster von etwa fünf bis sechs Tagen pro Zyklus, in dem eine Schwangerschaft möglich ist.

Warum kann es dauern, bis eine Schwangerschaft eintritt?

Selbst wenn die fruchtbaren Tage optimal genutzt werden, kann es einige Monate dauern, bis eine Schwangerschaft eintritt. Die Gründe dafür sind hormonelle Schwankungen und Unregelmässigkeiten im Zyklus mit Variationen im Zeitpunkt des Eisprungs sowie allgemeine körperliche Faktoren wie zum Beispiel Stress.

Die Kombination mehrerer Methoden erhöht die Trefferquote für die fruchtbaren Tage.

Wie kann ich die fruchtbaren Tage berechnen?

Wer die fruchtbaren Tage bestimmen möchte, kann auf verschiedene Methoden zurückgreifen:

Kalendermethode: Basierend auf der Zykluslänge werden die fruchtbaren Tage geschätzt – einfach, aber ungenau.

Temperaturmethode: Durch tägliches Messen der Basaltemperatur lässt sich der Eisprung rückblickend erkennen. Diese Methode wird oft mit der Zervixschleim-Methode kombiniert. Die Konsistenz des Zervixschleims verändert sich im Laufe des Zyklus – eine natürliche Möglichkeit, die fruchtbare Phase einzuschätzen. 

Sogenannte Ovulationstests, die in Drogerien und Apotheken erhältlich sind, messen den Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin und zeigen den Eisprung 24 bis 36 Stunden vorher an.

Die Zuverlässigkeit der Bestimmung der fruchtbaren Tage variiert je nach Methode: Während Ovulationstests eine Zuverlässigkeit von etwa 90 Prozent haben, sind natürliche Methoden wie die Kalendermethode mit etwa 70 Prozent weniger präzise. Eine Kombination mehrerer Methoden erhöht die Trefferquote.

Auch digitale Hilfsmittel wie Zyklus-Apps und smarte Thermometer helfen dabei, Muster im Zyklus zu erkennen und die fruchtbaren Tage besser einzuschätzen. 

Vorbereitung auf den Kinderwunsch: Prüfen Sie Ihren Versicherungsschutz

Während der Schwangerschaft und der Mutterschaft werden viele Leistungen durch die Grundversicherung abgedeckt. Es lohnt sich jedoch, über zusätzliche Versicherungen nachzudenken, um einen umfassenderen Schutz zu gewährleisten.

Tipps der KPT-Versicherungsexpertin und zweifachen Mutter Céline Neff

Ambulante Zusatzversicherungen wie Pulse bieten Leistungen für Fitness, Sport, Schwangerschafts-Yoga, Stillberatung, Geburtsvorbereitung und zusätzliche Mutterschaftskontrollen. Diese Versicherungen können den Alltag während der Schwangerschaft erleichtern und bieten mehr Flexibilität.

Eine private Spitalzusatzversicherung empfehle ich sehr. Sie ermöglicht ein Einbettzimmer in der privaten Abteilung, eine freie Arztwahl bei der Geburt und die Wahl des Spitals. Beachten Sie jedoch die Karenzfrist von 270 Tagen, die vor der Schwangerschaft eingehalten werden muss.

Nicht zuletzt ist es wichtig, Ihr Baby vor der Geburt anzumelden und für das Kind eine Zusatzversicherung abzuschliessen, um auch nach der Geburt bestens abgesichert zu sein.

FAQ Vorbereitung Schwangerschaft

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Mehr Komfort und angenehme Ruhe im Einzelzimmer: Fühlen Sie sich auch im Spital wohl und geniessen Sie optimale Bedingungen für einen guten Start mit Ihrem Baby. 

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