Was beinhaltet ein Gesundheitscheck / Check-up in der Schweiz?
Ein Check-up ist eine Vorsorgeuntersuchung für gesunde Menschen, die Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin durchführt. Der Gesundheitscheck dient dazu, Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herzprobleme frühzeitig zu erkennen. Zu einem Check-up gehören in der Schweiz folgende Untersuchungen:
- Anamnese: Erfassen der persönlichen Krankengeschichte
- Klinische Untersuchung: körperliche Untersuchung durch den Hausarzt oder die Hausärztin
- Laboruntersuchungen von Blut und Urin: Werte wie Blutzucker oder Cholesterin werden mit diesen Proben analysiert und überprüft.
- Apparative Untersuchungen: Wenn nötig werden weitere Untersuchungen, z. B. mit Elektrokardiogramm (EKG) oder Ultraschall, vorgenommen.
Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt kann Sie beraten und Ihnen die für Sie sinnvollen Vorsorgeuntersuchungen empfehlen. Folgende Aspekte werden dabei berücksichtigt:
- Gesundheitszustand und Krankengeschichte
- Familiäre Vorbelastung
- Individuelle Risikofaktoren wie Rauchen, Stress, Übergewicht
- Alter
- Geschlecht
Welche Gesundheitschecks sind empfohlen?
Vorsorgeuntersuchungen helfen, Risikofaktoren und Krankheiten früh zu erkennen. Um Nutzen und Risiken eines Gesundheitschecks abzuwägen, ist eine medizinische Beratung wichtig. Die folgenden ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen werden allgemein empfohlen:
Blutdruckmessung
- Die Messung und Kontrolle des Blutdrucks dient der Früherkennung von Bluthochdruck. Dieser kann zu Herzinfarkten, Hirnschläge oder Hirnblutungen führen.
- Die Blutdruckmessung ist Teil des ärztlichen Gesundheitschecks / Check-up. Dieser ist bei Personen ohne Risikofaktoren ab 18 Jahren alle drei bis fünf Jahre empfohlen.
Cholesterintest
- Der Cholesterintest dient zur Überprüfung der Blutfettwerte. Dadurch kann ein allfälliges Risiko für Herzkrankheiten eingeschätzt werden.
- Der Cholesterintest ist Teil des ärztlichen Gesundheitschecks / Check-up. Er ist für Männer ohne Risikofaktoren ab 40 Jahren, bei Frauen ohne Risikofaktoren ab 50 Jahren alle fünf Jahre empfohlen.
Blutzuckerbestimmung
- Die Blutzuckerbestimmung dient zur Früherkennung von Diabetes.
- Der Blutzuckertest ist Teil des ärztlichen Gesundheitschecks / Check-up. Er ist für Männer ohne Risikofaktoren ab 40 Jahren und für Frauen ohne Risikofaktoren ab 50 Jahren alle ein bis drei Jahre empfohlen.
Krebsvorsorgeuntersuchungen
Dazu gehören:
- Mammographien zur Früherkennung von Brustkrebs: empfohlen für Frauen zwischen 50 und 75 Jahren, nach ärztlicher Beratung und Abwägung der Vorteile und Risiken.
- Pap-Abstriche für die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs: empfohlen für Frauen zwischen 20 und 70 Jahren, alle drei Jahre.
- Darmspiegelung oder Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs: empfohlen für Männer und Frauen ohne Risikofaktoren zwischen 50 und 75 Jahren, alle zehn (Darmspiegelung), resp. alle zwei Jahre (Stuhltest).
- Bestimmung des prostataspezifischen Antigens PSA zur Früherkennung von Prostatakrebs: empfohlen für Männer zwischen 50 und 70 Jahren, nach Absprache mit der Hausärztin resp. dem Hausarzt.
- Systematische Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs: empfohlen für Personen mit mehr als 50 Muttermalen, auffälligen Hautveränderungen und Erstgradverwandten mit Melanom oder weissem Hautkrebs. Die Häufigkeit wird in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt individuell festgelegt.
Knochendichtemessung
- Die Knochendichtemessung dient der Früherkennung von Knochenverlust.
- Sie ist für Frauen ohne Risikofaktoren ab 65 Jahren empfohlen, ebenfalls für Männer ab 65 Jahren bei unerklärten Knochenbrüchen.
Augenuntersuchung und Sehtest
Eine Augenuntersuchung umfasst Tests zur Sehschärfe, Fehlsichtigkeit, Augeninnendruck sowie Untersuchungen auf Grauen Star, Grüner Star oder Makuladegeneration.
Empfohlen werden:
- Kinder: erste Untersuchung mit 6 Monaten, mit 3 Jahren, bei Schuleintritt, danach alle 2 Jahre bis zum 18. Lebensjahr, wenn keine Risikofaktoren vorliegen
- ab 18 Jahre Kontrollen alle zwei bis drei Jahre
- ab 61 Jahre jährliche Kontrollen
- Bei Sehproblemen oder Risikofaktoren wie familiären Augenerkrankungen, Diabetes oder Bluthochdruck sollte die Kontrolle häufiger stattfinden.
Impfungen
Empfohlen werden:
- Grundimpfungen gemäss schweizerischem Impfplan
- Regelmässige Überprüfung des Impfstatus und Auffrischungsimpfungen gemäss schweizerischem Impfplan.
Übersicht Vorsorgeuntersuchungen
Vorsorgeuntersuchungen | Wer | Alter | Wie oft |
Blutdruckmessung | Alle | ab 18 | alle 3-5 Jahre |
Cholesterintest | Alle | Männer ab 40 Frauen ab 50 |
Alle 5 Jahre |
Blutzuckerbestimmung | Alle | Männer ab 40 Frauen ab 50 |
Alle 1-3 Jahre |
Mammographie | Frauen | Ab 50 Jahren | Alle 2 Jahre |
PAP-Abstrich (Zervixabstrich) | Frauen | Ab 20 Jahren | Alle 3 Jahre |
Darmspiegelung | Alle | Ab 50 Jahren | Alle 10 Jahre |
Prostatauntersuchung | Männer | Ab 50 Jahren | Gemäss ärztlicher Empfehlung |
Hautkrebs-Screening | Personen mit entsprechender Prädisposition | Gemäss ärztlicher Empfehlung | Gemäss ärztlicher Empfehlung |
Knochendichtemessung | Frauen | Ab 65 Jahren | Gemäss ärztlicher Empfehlung |
Augenuntersuchungen | Alle | Ab Geburt | Je nach Alter und gemäss ärztlicher Empfehlung |
Impfungen | Alle | Ab Geburt | Nach Impfplan |
Vorsorgeuntersuchungen für Männer
- Prostatauntersuchung (Prostatakrebs-Screening)
- Hodenuntersuchung
- Testosteronspiegel-Messung
- Aneurysma-Screening der Bauchschlagader
Vorsorgeuntersuchungen für Frauen
- Mammographie
- PAP-Abstrich (Zervixkarzinom-Screening)
- HPV-Test
- Knochendichtemessung (Osteoporose-Screening)
- Gynäkologische Vorsorgeuntersuchung
Wie viel kostet ein Gesundheitscheck in der Schweiz?
Grundsätzlich gestalten sich die Kosten für einen Gesundheitscheck individuell. In der Schweiz werden verschiedene Massnahmen zur Früherkennung von Krankheiten und zur Verhütung von Krankheiten von der Grundversicherung übernommen. Weitere Vorsorgeuntersuchungen werden durch Zusatzversicherungen abgedeckt oder müssen selbst bezahlt werden. Das kostet von wenigen Franken für eine Cholesterinbestimmung bis zu über 200 Franken für eine Lungenaufnahme. Je nach Kombination der Untersuchungen (Labor, Urinprobe, EKG, Untersuchungen durch den Arzt, Konsultationen usw.) können sich die Kosten schnell einmal auf mehrere hundert Franken belaufen.
Welche Vorsorgeuntersuchungen bezahlt die Krankenkasse in der Schweiz?
Einige Vorsorgeuntersuchungen in der Schweiz werden von der obligatorischen Grundversicherung abgedeckt. Das Gesetz definiert, ab welchem Alter des Patienten oder der Patientin und wie oft die entsprechenden Kosten übernommen werden. Weitere oder häufigere Vorsorgeuntersuchungen können durch verschiedene Zusatzversicherungen abgedeckt werden.
Welche Vorsorgeuntersuchungen bezahlt die Grundversicherung?
Die Grundversicherung bezahlt Massnahmen zur Früherkennung von Krankheiten und zur Krankheitsverhütung. Dazu gehören zum Beispiel:
- Bei Kindern: Entwicklungsuntersuchungen bei Neugeborenen, sowie Hüftscreening. Während des ersten Lebensjahres Vitamin-D-Abgabe und im Vorschulalter Untersuchungen des Gesundheitszustandes inklusive der empfohlenen Impfungen.
- Gynäkologische Vorsorgeuntersuchung alle drei Jahre inklusive Krebsabstrich sowie Mammografie bei Frauen über 50 Jahren oder erhöhtem Brustkrebsrisiko.
- Prophylaktische Impfungen wie Tetanus, Masern/Mumps/Röteln und Diphterie.
- Darmspiegelung im Alter zwischen 50 und 69 Jahren und bei familiär gehäuftem Dickdarmkrebs.
Welche Gesundheitschecks bezahlt die Zusatzversicherung?
Jede Krankenkasse bestimmt selbst, welche Vorsorgeuntersuchungen von den Zusatzversicherungen bezahlt werden. Die ambulante Zusatzversicherung Pulse der KPT beteiligt sich an:
- Allgemeinen Check-Ups (z.B. HIV-Tests oder augenärztliche Kontrolluntersuchungen ohne konkreten Krankheitsverdacht)
- Gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen (alle drei Jahre bezahlt die Grundversicherung, die Zusatzversicherung übernimmt die Untersuchungen in den Zwischenjahren)
- Schutzimpfungen, die nicht von der Grundversicherung übernommen werden (z.B. Reiseimpfung).
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FAQ zu Vorsorgeuntersuchungen
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Wo kann man Vorsorgeuntersuchungen durchführen?
Viele Vorsorgeuntersuchungen in der Schweiz führt die Hausärztin oder der Hausarzt durch. Spezialisierte Vorsorgeuntersuchungen übernehmen Fachärztinnen und Fachärzte zum Beispiel aus der Gynäkologie, Urologie oder Augenheilkunde. Je nach Grundversicherungsmodell können Sie diese nur nach Rücksprache mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt beanspruchen.
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Sollte man sich jährlich untersuchen lassen?
Lassen Sie sich von Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt beraten, welche Vorsorgeuntersuchungen für Sie angezeigt sind. In der Regel sind jährliche Untersuchungen für gesunde Personen ohne Risikofaktoren nicht nötig.
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Was gehört zum Check-up ab 60?
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie für Krankheiten der inneren Organe. Sie sollten daher folgende Vorsorgeuntersuchungen in Betracht ziehen und in Absprache mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt durchführen lassen:
- Herz-Kreislauf-Check
- Vorsorgeuntersuchung Darmkrebs
- Vorsorgeuntersuchung Hautkrebs
- Vorsorgeuntersuchung Brustkrebs (Frauen)
- Vorsorgeuntersuchung Prostatakrebs (Männer)
- Knochendichtemessung (insbesondere für Frauen)
- Augen- und Hörtest
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Sind die Resultate der Vorsorgeuntersuchung immer korrekt?
Vorsorgeuntersuchungen können falsch positive Ergebnisse liefern. Das bedeutet, es wird eine Krankheit diagnostiziert, die ohne den Test nie bemerkt worden wäre. Dieser «falsche Alarm» löst bei Patientinnen und Patienten oft – im Rückblick unnötige – Ängste aus und kann zu Folgeuntersuchungen führen.
Auch negative Testergebnisse sind nicht immer völlig zuverlässig. Dies kann dazu führen, dass sich Betroffene in falscher Sicherheit wiegen und spätere Symptomen ignorieren.
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